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"Der perfekte Mix aus Theorie und Praxis"

Deborah Szarf blickt auf ihr Duales Studium im Bereich Soziale Arbeit zurück

Anfang September 2019 war es endlich so weit: Die Azubi-Kennlernwoche der Stadt Hockenheim, bei der ich als duale Studentin der Sozialen Arbeit teilnehmen durfte, begann. Ich lernte die anderen Auszubildenen der Stadt kennen, erfuhr viel über das Rathaus sowie die Verwaltung und war schließlich am Ende der Woche für die kommenden drei Jahre gewappnet. Das duale Studium ist generell als dreimonatiger Wechsel zwischen Praxis- und Theoriephase aufgebaut. Die Theorie wird an der dualen Hochschule in Stuttgart (DHBW) vermittelt.

Meine Praxisstelle war das Jugendzentrum am Aquadrom (JUZ), ein Haus für die Jugend Hockenheims. Das JUZ ist gekennzeichnet von einer offenen Willkommensstruktur. Dort werden Angebote und Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene organisiert. Am ersten Oktober 2019 begann meine erste Praxisphase dort. Ich war vor allem im Thekenraum, dem Herzstück der Einrichtung, tätig. Hier können die Besucher*innen Getränke und Snacks kaufen sowie gegen ein Pfand (z.B. einem Maxxticket o.ä.) Billardkugeln oder Tischtennisschläger ausleihen. Die Beziehungsarbeit zu den Kindern und Jugendlichen stand dabei an erster Stelle. Ich war mitten im Geschehen dabei, wurde selbst häufig zum Mitspielen aufgefordert und führte viele Gespräche. Zu den freizeitpädagogischen Aufgaben zählten außerdem administrative Tätigkeiten, wie bspw. die Unterstützung der Besucher*innen beim Verfassen eines Bewerbungsschreibens im Computerraum sowie die tägliche Dokumentation des groben Tagesablaufs, Erstellen von Plakaten für anstehende Angebote sowie für die Homepage und das Zählen und Überprüfen des Kassenbestands sowie das allgemeine Instandhalten der Räumlichkeiten.

Im JUZ konnte ich außerdem das Projekt „Lebensraumorientierung“ realisieren. Dabei wurde eine große Karte, die die Gemeinden Hockenheim, Reilingen, Altlußheim und Neulußheim zeigt, im Flur der Einrichtung aufgehängt und beschriftet. Anschließend durften sich die Kinder und Jugendlichen mit farblich unterschiedlichen Stecknadeln ca. dort, wo sie wohnen, auf der Karte verewigen. Ein Jahr nach Beginn des Projekts wertete ich die Ergebnisse aus und dokumentierte wie viel Prozent der Besucherschaft aus Hockenheim direkt und wie viele aus den Nachbargemeinden oder von weiter weg ins JUZ kommen.

Erste Theoriephase

Nach meiner ersten dreimonatigen Praxisphase führte mich mein Weg im Januar 2020 das erste Mal an die DHBW nach Stuttgart. Hier wurde ich erstmalig mit den theoretischen Inhalten des Studiums vertraut gemacht. Allgemein beinhaltet das Studium Lerninhalte der Fächer Pädagogik, Jura, Psychologie, Soziologie, Philosophie und (Sozial-)Management. Besonders am dualen Studium sind die Praxisreflexionen, die in jedem Semester wichtiger Bestandteil der Theoriephase waren. In diesen Reflexionen wurden zusammen mit Dozenten*innen über die vergangenen drei Monate der Praxisphase gesprochen, es wurde evaluiert was gut und was eher weniger gut gelaufen ist, und zusammen nach Lösungen gesucht. An diesen Praxisreflexionen schlossen am Ende einer Theoriephase sogenannte Transferaufgaben an. Bestandteil der Aufgaben war es, neu erlernte theoretische Inhalte auf die eigene Praxis zu beziehen, also widerzuspiegeln wie bspw. eine Methode der Pädagogik in der eigenen Einrichtung umgesetzt wird. Durch diese Aufgaben konnte das neu gewonnene Wissen sofort in die Praxis umgesetzt werden und bereicherte die Arbeit durch die daran anschließenden praktischen Erfahrungen enorm. Im dritten Semester durfte ich ein sogenanntes Fremdpraktikum machen. Ich suchte mir für die drei Monate der Praxisphase einen anderen Arbeitsbereich. Ich entschied mich für die Schulsozialarbeit in einer Schule in Neckargemünd. Das Fremdpraktikum war in meinen Augen ein sehr wichtiger Bestandteil des Studiums, da man hier einen anderen Praxisbereich kennenlernen durfte.

Gegen Ende meines Studiums verbrachte ich meine letzte Praxisphase im Kinder- und Jugendkulturhaus, genannt Pumpwerk, der Stadt Hockenheim. Im Pumpwerk konnte ich zusätzliche Erfahrungen in der Arbeit mit jüngeren Kindern sammeln: Ich arbeitete an Workshops, Kindergeburtstagen und Ferienprogrammen mit. Außerdem durfte ich selbstständig zusammen mit der FSJlerin, Darlene Haas, den Mädchentreff organisieren, der wöchentlich stattfand. Zusammen überlegten wir uns Bastel- und Kochangebote für die Mädchen, veranstalteten einen Beautytag und machten die Straßen Hockenheims bei einer Schnitzeljagd unsicher. Im Schnitt zählten wir elf bis zwölf Mädchen im Alter von sieben bis elf Jahren bei unseren Treffen.

Das Highlight meines Studiums war das Ferienprogramm „Waldwoche“, das in den Pfingstferien stattfand und vom Pumpwerk organisiert wurde. An der Waldwoche nahmen ca. 20 Kinder teil, die zusammen mit dem Pumpwerk-Team, eine Woche lang in den naheliegenden Wald gingen. Ich durfte hier einige gruppenstärkende pädagogische Spiele begleiten und die Kinder im richtigen Umgang mit der Natur fördern. Die Kreativität der Kinder, z.B. beim Bauen von Waldtipis hat mich besonders beeindruckt. Es war aufregend, den gesamten Tag im Freien zu verbringen und dort zusammen mit den Kindern Spuren von Tieren zu identifizieren, zu basteln und zu spielen.

Fazit

Die drei Jahre bei der Stadt Hockenheim haben mir sehr gut gefallen. Ich konnte einiges lernen und zusammen mit großartigen Kollegen*innen pädagogisch arbeiten. Die Stadt Hockenheim hat mich in den drei Jahren stets unterstützt und ihren sozialen Bereich erweitert. Ich bedanke mich für diese bereichernden Ausbildungsjahre!

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